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Flugplatz Rangsdorf

Artikelnummer: LIT18
Autor: Siegfried Wietstruck
 
 
 

Buch, Softcover, 131 Seiten

Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Vorwort des Autors

Der Rangsdorfer Flughafen hat in der Tat eine sehr wechselvolle Geschichte.Rangsdorf erhielt 1935/36 einen Land- und Wasserflughafen (Verkehrsflughafen), der am Vorabend der Olympischen Spiele von Berlin 1936 offiziell als Reichssportflughafen eröffnet wurde. Der Landflughafen diente der Bücker-Flugzeugbau GmbH bis 1945 zugleich als Werkflugplatz.

     Der Reichssportflughafen Rangsdorf erlebte im Sommer 1936 und in den folgenden Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Flugsportveranstaltungen von nationalem und internationalem Rang. Als einzige Sportfliegerschule Deutschlands bildete Rangsdorf ausländische Flugschüler aus. Das Aero-Club-Haus am Rangsdorfer See wurde ein internationaler Treffpunkt der Sportflieger. Die Sport- und Schulflugzeuge des Bücker-Werkes machten dank ihrer Qualität den Ort in der ganzen Welt bekannt. Die Rangsdorfer Luftfahrtgeschichte wurde ein wichtiger Bestandteil der nationalen und internationalen Luftfahrtgeschichte.

    Nach Kriegsausbruch 1939 übernahm Rangsdorf für mehrere Monate statt Berlin-Tempelhof die Rolle des Verkehrsflughafens von Berlin. Hier starteten und landeten deshalb auch erstmalig nach Wiederaufnahme des Luftverkehrs zwischen Deutschland und der Sowjetunion im Januar 1940 wieder Lufthansa- und Aeroflot-Maschinen auf der Linie Berlin – Königsberg - Moskau.

   Auf dem Fliegerhorst Rangsdorf waren in den Kriegsjahren  viele deutsche Flugzeugtypen, darunter  Fluggeräte von zentralen Dienststellen  des Heeres und der Luftwaffe,  ständig oder vorübergehend  stationiert. Das erklärt auch, warum Oberst von Stauffenberg am 20. Juli 1944 zu seinem Attentat auf Hitler von Rangsdorf aus startete und hier wieder landete.

   Nach Kriegsende 1945 blieb Rangsdorf ein Standort der Luftwaffe, nunmehr allerdings der sowjetischen, die den Platz bis zum Abzug 1994 mit unterschiedlichen Einheiten nutzte.

   Angesichts der luftfahrt- und architekturhistorischen Bedeutung wurden danach Wohn-, Verwaltungs- und Produktionsbauten des Bücker-Flugzeugwerkes, das Flugfeld und das Haus des Aero-Clubs von Deutschland unter Denkmalschutz gestellt. Allerdings vermochten es die nunmehrigen Eigentümer, die Bundesrepublik und ab 1999 das Land Brandenburg, bisher nicht, alle  Bauten und Anlagen unter Denkmalschutz einer neuen Nutzung zuzuführen. Saniert wurde das ehemalige Aero-Club-Haus am Rangsdorfer See und dient heute der Seeschule, einem freien Gymnasium. Ebenso konnten vom Bücker-Werk die Wohnbauten  in der Walther-Rathenau-Straße sowie das Verwaltungsgebäude, die Kantine und das Sanitärgebäude restauriert werden. Diese Bauten werden wieder als Wohnungen, letztere zum Teil als Atelier und Galerie genutzt. Leider stehen die vier Produktionshallen einschließlich der Einfliegerhalle mit dem Tower seit Abzug der WGT-Garnisonen 1994 leer und sind nach wie vor dem Verfall durch Wind und Wetter sowie Vandalismus ausgesetzt.


   Es ist das Anliegen dieses Buches, diese wechselvolle Geschichte des Flugplatzes von der Bauentscheidung im Jahr 1935 bis zum Abzug des Militärs im Jahre 1994 sowie in den nachfolgenden Jahren auf der Grundlage der vorhandenen Quellen darzustellen. Das Vorhaben erwies sich als schwierig, weil vor allem die Zeit als Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe ebenso der Geheimhaltung unterlag wie die Zeit der Nutzung durch die sowjetische Luftwaffe nach dem Zweiten Weltkrieg. Archive gaben nur wenig Dokumente her, Veröffentlichungen über Flugplätze sind rar und ebenso wie andere Publikationen wenig ergiebig. So wurden Erinnerungen und Materialien von Personen, die diese Zeit erlebten oder aber durch die Beschäftigung mit der Luftfahrtgeschichte über aussagekräftige Unterlagen verfügten, zu wichtigen Quellen. Ihnen allen, die im Quellen- und Literaturverzeichnis genannt werden, gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank des Verfassers. Außerdem sei an dieser Stelle an den inzwischen verstorbenen Dr. Otto Ross erinnert, der zahlreiche Fotos für diese Publikation reproduzierte.

   Die dargelegte Quellenlage gestattet nicht den Anspruch auf Vollständigkeit der Darstellung. Dennoch darf der Verfasser hoffen, mit diesem Ergebnis langjähriger Recherchen den Lesern am Beispiel der Geschichte des Rangsdorfer Flugplatzes einen Ausschnitt aus der so wechselvollen Luftfahrtgeschichte des 20. Jahrhunderts bieten zu können.

Für die Neuauflage wurden im Text einige Veränderungen vorgenommen sowie die Zeittafel und das Literaturverzeichnis im Anhang geringfügig ergänzt.

Dem Vorstand unseres Fördervereins Bücker-Museum Rangsdorf e.V. danke ich für die Entscheidung, eine neue Auflage des Buches herauszugeben.

 

Dr. sc. phil. Siegfried Wietstruk

 

Rangsdorf, im August 2014

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